Schreibwettbewerb 2024

Schreibwettbewerbe am LLG

2024 fand seit der Coronapandemie endlich wieder ein Schreibwettbewerb zum Thema Tiergeschichten statt, dieser wurde vom LLG in Kooperation mit der Schul- und Stadtteil- bibliothek organisiert. Ein weiterer Wettbewerb wird folgen. An dieser Stelle wird immer die aktuelle Gewinnergeschichte unlektoriert veröffentlicht. Den Wettbewerb konnte Rosa aus der Klasse 5e für sich entscheiden, wir wünsche viel Freude mit der Geschichte.

Fuchs, Dachs und die Rettung des Waldes von Rosa

„Hab dich! Du musst!“, Fuchs rannte lachend weg mit Dachs hinter ihm her. „Ich krieg dich schon noch warte nur ab!“, antwortete Dachs und gab noch mal gas. Plötzlich bremste Fuchs scharf ab und Dachs knallte fasst in ihn rein. „Jetzt hab ich dich!“, rief er und lachte. Doch Fuchs antwortete nicht, was Dachs eigentlich erwartet hätte. „Hey ärgerst du dich den gar nicht das ich dich gefangen habe?“, wunderte sich Dachs und schaute Fuchs fragend an. Fuchs deutete mit seiner Pfote auf ein großes Schild. Dachs‘ Lachen verstummte, denn das was da drauf stand verschlug sogar Dachs die Worte.


Hier kommt das neue Einkaufzentrum unserer Stadt hin. Der Wald wird am 13. Januar gerodet. Bis da hin werden alle Förster Häuser abgebaut und alle Vogelhäuser abmontiert. Das Einkaufszentrum wird gestiftet von Bauunternehmen Dicke Steine.


„D-das können die doch nicht machen! Das ist unser zuhause! Das können diese Dicken Steine doch nicht machen!“, rief Dachs. „Komm wir rufen die anderen zur großen Lichtung. Wir müssen was tun!“, rief Fuchs entschlossen. Zehn Minuten später waren auch die Hirsch Familie, die Kaninchen, die Eule, die sturen Wölfe und sogar alle Bienen, Ameisen, Mistkäfer und Mücken auf der Lichtung aufgetaucht. „Was sollen wir denn hier? Unser Rudel war gerade auf Futter Jagd.“, sagte der Leitwolf und warf den Kaninchen einen finsteren Blick zu. „Darum seid ihr hier. Bald könnt ihr Wölfe hier keine Kaninchen mehr jagen, bald können wir Dachse keine Insekten mehr fangen. Wir können hier nicht mehr leben!“, Fuchs wurde immer lauter und aufgebrachter. Alle schauten sich erschrocken an. „A- aber wo sollen wir denn dann hin?“, fragte eins der Reh-Babys vorsichtig. „Das ist es ja. In dieser Stadt gibt es keinen anderen Wald und genau darum müssen wie verhindern das diese dicken Steine in unserem Lebensraum ein Einkaufszentrum bauen!“, rief Dachs entschlossen und stellte sein Vorderbein auf einen Stein, reckte seine graue Pfote in die Luft und alle sahen sein entschlossenes Gesicht, was allen neuen Mut gab.


Am nächsten Morgen waren alle schon früh wach, denn Schritt eins des Planes war zu verhindern das die Försterhäuser abgebaut wurden. „Dachs bist du schon wach?“, flüsterte Fuchs. „Ja schon lange. Komm lass uns Aufstehen, um schon mal alles vorzubereiten. Sie schlichen leise in die Küche, denn sie hatten alle zu sich eingeladen damit es am Morgen schneller ging. „Fuchs wo hast du die Waffeln denn hingetan!? Wir müssen uns beeilen!“ „Ich? Du hast die doch gestern zuletzt in deinen Pfoten gehabt!“, antwortete Fuchs. „Na toll dann nehmen wir halt keine Waffeln mit. Ich schmiere schnell noch ein paar Käse Brote.“, antwortete Dachs ein bisschen enttäuscht. Um 8 Uhr sollten alle wach sein, das hatten sie gestern noch abgesprochen, nur leider gab es ein paar kleine Hindernisse: Papa Hirsch schnarchte zu laut darum konnte Eule nicht einschlafen und verschlief, die Ameisen dachten es wäre 8 Uhr abends gemeint und kamen nicht pünktlich und der Mistkäfer musste vorher unbedingt noch eine Mistkugel rollen. Aber trotzdem standen sie dann doch noch irgendwann (30 Minuten später) am ersten Försterhaus (genannt Wolfsauge).

Ein lauter Auto Motor erklang und kurz darauf erschien ein großer Lastwagen hinter den Bäumen. „Dicke Steine - Ihre Baufirma“ stand dick gedruckt auf der Seite. „Komm wir beeilen uns. Es gibt hier anscheinend sehr viele von diesen Hütten.“ sagte eine tiefe Männerstimme. „Ja das gibt es und darum werdet ihr hier auch nicht so schnell vorankommen“ dachte Fuchs. Er gab Familie Hase ein Zeichen und zu elft hoppelten sie über den Weg, wo die Waldarbeiter laut lachend zur Eingangstür des Wolfsauge liefen. Einer von ihnen stolperte und fiel mit einem dumpfen „Bumm“ in einen großen Laubhaufen. „Mist diese blöden Tiere! Immer im Weg, egal was man macht!“, beschwerte er sich als er wieder auftauchte.

Der zweite Mann versuchte das Lachen zu unterdrücken, was ihm aber nur so halb gelang. „Das ist NICHT lustig Willi!“, rief George (der andere Mitarbeiter) und schaute Willi finster an. Hinter dem Busch, wo sich die Tiere versteckten, hörte man es leise lachen. Dachs nickte den Eulen zu. Zu dritt flogen sie in die Baumkrone einer alten Eiche, direkt über dem Wolfsauge. Sie warteten, bis die Männer direkt unter ihnen waren. Und Schwupps ließ die erste Eule ein Häufchen auf Willis Kopf fallen. „Igitt, was ist denn das?!“, Willi fühlte mit seiner Hand seinen Kopf. Er verzog das Gesicht, als er seine Hand betrachtete: ein Eulenhäufchen, wie er feststellte. Nun war George mit dem Lachen dran. So laut wie George konnte keiner lachen. Doch dann viel auch auf seinen Kopf - Schwupps ein Eulenhäufchen. Dann ging alles ganz schnell: die drei Eulen flogen mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit zwischen den Männern hin und her und ließen immer wieder ein Häufchen fallen.

Dann kamen die anderen Tiere aus dem Busch geschossen und stellten sich drohend vor dem Wolfsauge auf. Der Bär stellte sich auf seine Hinterbeine und riss das Maul auf, Fuchs scharrte mit seinen Füssen und die Bienen bildeten einen großen Schwarm. Sie gingen auf Willi und George los, die schreiend zum Transporter rannten. Sie starteten den Motor und fuhren mit rasendem Tempo davon. Die Bienen flogen noch bis zur nächsten Kreuzung hinter ihnen her, so dass sie wirklich nie wieder kamen. Die Tiere sprangen und jubelten, weil sie gewonnen hatten und bedankten sich bei Fuchs und Dachs. Sie planten für den Abend eine Siegerparty, die bei Dachs stattfinden sollte. Während die Tiere glücklich am Vorbereiten waren, erzählten Willi und George ihren Mittarbeitern das es in diesem Wald spukte und bekamen mächtig Ärger von ihrem Chef. Aber auch er traute sich wie alle anderen von „Dicke Steine“ NIE WIEDER in diesen Wald.


ENDE