Wer wird Deutscher Meister? Nur das LLG!
Seit 1969 werden als nationaler Vergleich auf dem Weg in den Leistungssport bundesweit die Schulsportwettbewerbe „Jugend trainiert für Olympia“ durchgeführt. Die jeweils besten Schulen aus allen Bundesländern treffen sich dann zum jährlichen Bundesfinale in Berlin und suchen die „Deutschen Meister der Schulen“. So auch in diesem Jahr. Aus Leverkusen reisten gleich zwei Mannschaften nach den Siegen auf NRW-Ebene nach Berlin: Die männlichen U18-Leichtathleten und die U16-Fußballer.
Leichtathletik
Für die 14-köpfige Leichtathletik-Mannschaft um Kapitän Gianluca Wessendorf (Stufe Q1) war der diesjährige Endkampf ein besonderer, hatte man doch im Vorjahr erstmals nach 16 Jahren den Sieg in die Bayer-Stadt geholt. Gespickt mit zahlreichen Leichtathleten, die nationale und sogar internationale schon Erfolge vorzuweisen haben, war das Ziel eindeutig formuliert: Titelverteidigung.
Der Wettkampf-Tag begann mit den 100 m, bei denen neben dem Kapitän auch Nikolas Kautz und Tim Seidel (beide Q1) an den Start gingen und die Mannschaft auf Kurs brachten - Rang 2 nach dem Auftakt.
Die zweite Disziplin sollte bereits ein wichtiger Fingerzeig sein, denn im Kugelstoßen sind die mitfavorisierten Schulen aus Chemnitz und Halle traditionell sehr stark. Zum Glück war auf Philip Selbach, Ian Kehder (beide Q1) und Lukas Wermann (EF) verlass. Besonders Philip Selbach, der amtierende deutsche Meister im Zehnkampf, zauberte den ersten Stoß über 16,00 m. Mit ein wenig Rückstand auf die Konkurrenten aus Sachsen und Sachsen-Anhalt war die Ausgangsposition trotzdem weiterhin gut. Parallel lief bereits die Vorbereitung auf die dritte Disziplin des Tages, der Weitsprung. Eine sichere Bank für die drei LLG-Vertreter Lennox Giesen (Q1), Allen Cole und Basayne Tchagandi (beide EF), bei denen sich besonders 7,00 m - Springer Basayne mit 6,80 m und Lennox als deutsche Vize-Meister im Zehnkampf mit 6,60 m hervortaten. Die Situation war nach dem Weitsprung weitgehend unverändert, es sollte auf einen Dreikampf hinauslaufen. Im Hochsprung war es wiederum Philip Selbach der den deutlichsten Akzent setzte und sich mit seiner zweiten Bestleistung des Tages (1,90 m) als Disziplinsieger präsentierte, für die weiteren Punkte zeigten sich erneut Allen und Lennox verantwortlich. Bereits parallel lief der Speerwurf mit soliden Leistungen von Ian Kehder, Philip Selbach und Kapitän Gianluca, der sich als eigentlicher Hürdensprinter in den Dienst der Mannschaft stellte. Die Entscheidung war damit vertagt und sollte auf der Rundbahn des Mommsenstadions in Berlin-Charlottenburg fallen.
Bereits im Vorhinein war klar, dass hier eine Leverkusener Aufholjagd möglich sein könnte, hatte man doch bei den folgenden 800 Metern mit dem Zweiten der Deutschen Meisterschaften, Max Litzkow (Q1), und dem immens ausdauerstarken Zehnkämpfer Lennox Giesen zwei heiße Eisen im Feuer. Beide lieferten ab, Lennox sogar mit Bestleistung, und sorgten für ein beinahe kuriose Situation: Vor den abschließenden Staffeln hatte das LLG-Team 7893 Punkte auf dem Konto, Halle folgte mit 7982 Punkten nur einen Zähler dahinter.
Es war klar: „Der Staffel-Sieger wird Bundessieger“. Und beide Opladener Staffeln lösten ihre Aufgabe perfekt: Die erste Staffel mit Jelvis Frempong (EF), Nikolas Kautz, Gianluca Wessendorf und Allen Cole rannte deutlich zum Disziplin-Sieg, während die zweite Staffel mit Berkay Keserci (EF), Tim Seidel, Basayne Tchagandi und Lukas Wermann als beste zweite Staffel des Wettbewerbs ins Ziel kam. Umjubelt und unter den Augen von Dirk Schimmelpfennig, dem Referatsleiter Sport in der Staatskanzlei des Landes NRW war die Titelverteidigung geglückt und das mit satten 9497 Punkten, 387 Punkte mehr als im Vorjahr.
Bei der Siegerehrung vor knapp 4000 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle durfte Gianluca Wessendorf den goldenen Bären entgegennehmen und durch ganz Berlin hallte es: „Deutschlands beste Mannschaft - LLG“. Den traditionellen Abschluss bildete die Übergabe der Kapitänsbinde an Weitspringer Basayne Tchagandi. Damit laufen die Vorbereitungen für 2026.
Fußball
Die Fußballer der Alterskasse U16 des Landrat-Lucas-Gymnasiums spielten sich bis auf Platz 6 im Bundesfinale.
In der Vorrunde kam es in der Schlusssekunde zu einem unnötigen Elfmeter für die Schule aus dem Saarland, sodass das erste Spiel mit 2:2 endete.
Auch das Spiel gegen Bayern lief nicht glücklich, denn obwohl beide Teams etwa ähnlich stark einzuschätzen waren, führte eine fragwürdige rote Karte letztlich zu einem 0:3 Endergebnis. Damit war der Gruppensieg nur noch theoretisch möglich. Da nützte auch das 2:0 gegen Rheinland-Pfalz nichts mehr. Allerdings war damit der zweite Tabellenplatz gesichert, der zum Einzug ins Viertelfinale berechtigte. Hier traf die Leverkusener Mannschaft, die mit vielen Bayer 04 Spielern angetreten war, auf die deutlich ältere Mannschaft aus Hessen mit Spielern aus den Leistungszentren der Bundesligisten von Frankfurt und Mainz. Hier zeigte Team LLG große Moral und konnte dem favorisierten Team aus Hessen lange Paroli bieten und sich bis ins Elfmeterschießen kämpfen. Alle Schützen konnten gute und platzierte Schüsse abgeben, doch der Torwart der Gegner hatte einen Sahnetag und holte zwei Bälle aus den Winkeln.
In der nächsten Runde mussten die Recken aus Sachsen-Anhalt in die Schranken gewiesen werden, da halfen den Ostdeutschen auch die vielen unnötigen Fouls nicht, das 2:1 für Leverkusen zu verhindern. Damit war das Spiel um Platz fünf am Abschlusstag erreicht.
Da hier einige Leistungsträger verletzungsbedingt ausfielen, standen die Vorzeichen gegen Thüringen nicht gut. Nach dem ersten Gegentor war die Moral gebrochen und es gab eine deutliche 0:3 Niederlage. Dennoch war die gesamte Spielrunde ein hervorragender Erfolg, der bei tausenden teilnehmenden Schulen im Fußballwettbewerb gar nicht hoch genug einzuschätzen ist.