Prüfen, Rufen, Drücken
Am 10. und 11. Oktober 2019, kurz vor den Herbstferien, kam Herr Prof. Dr. med. Schwimmbeck, der Chefarzt der Kardiologie im Klinikum Leverkusen, zum ersten Mal zu uns ans Landrat-Lucas-Gymnasium. Er leitete zusammen mit Herrn Frank und Frau Dr. Menge einen Reanimationskurs für die 11 EF-Klassen. Der Journalismuskurs der Stufe 9 interviewte im Zuge dessen einige Schülerinnen und Schüler sowie den Leiter Herr Prof. Dr. med. Schwimmbeck.
Auf die Frage, ob die Schülerinnen und Schüler den Reanimationskurs unnötig fanden, antworteten die meisten, dass dies dem Gegenteil entspreche. Laut den Schülern lernten sie viel und hatten schon Erfahrungen im Bereich „Erste Hilfe“ und konnten somit, wie eine Schülerin sagte, „ihr Wissen auffrischen.“ Überwiegend waren die Befragten Schülerinnen und Schüler mit dem Aufbau und den Themen des Kurses zufrieden und hätten somit auch nichts selber ändern wollen. Das Spannendste für die Schülerinnen und Schüler war „der Elektroschocker.“ Alles in einem war der Reanimationskurs am Landrat-Lucas-Gymnasium ein voller Erfolg. Alle hatten Spaß, es war spannend und laut einem Schüler auch „sehr lustig.“ Das Wichtigste natürlich aber war, dass alle etwas dazu gelernt haben.
Im Interview mit Herrn Prof. Dr. med. Schwimmbeck erzählte dieser uns, wie er den Reanimationskurs an unserer Schule aufgebaut hat. Zur allgemeinen Einführung zeigte er zunächst ein Mr. Bean-Video auf YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=9ZBDsA7H8WI). Es folgte die Theorie mit Informationen zum Herz-Kreislauf-Stillstand inkl. Reanimation, zum Rettungssystem hier in Leverkusen und zum Absetzen eines Notrufes. Danach demonstrierte Frau Dr. Menge die Technik der Herzdruckmassage an einer großen Übungspuppe. Zum Schluss sollten auch alle Schülerinnen und Schüler an den vielen mitgebrachten MiniAnne-Puppen selber die Herzdruckmassage üben und sie lernten auch, wie man einen Laien-Defibrillator (AED-Dummy) benutzt.
Weiterhin erklärte uns der Herzspezialist die Wichtigkeit von Erste-Hilfe-Maßnahmen, indem er darauf hinwies, dass „in lebensbedrohlichen Situationen mangelnde Reanimation schwere Folgen haben“ könnte. „Von Behinderungen bis zum Tode können alle Folgen bei nicht geleisteter Reanimation möglich sein.“ Außerdem sagte er schon einmal bei anderer Gelegenheit, dass niemand an einer geknacksten Rippe sterbe, „an einem Atemstillstand schon.“ Zudem erklärte er uns, dass die Leute die Scheu vor dem Helfen verlieren müssten, da das Schlimmste, was man machen könne, Wegschauen und Nichtstun seien.
Wir haben Herrn Prof. Dr. Schwimmbeck nicht nur über den Reanimationskurs, sondern auch über seinen Beruf als Arzt befragt. Im Interview sagte er, dass er schon seit 1984, also seit 35 Jahren, Arzt sei. An der Kardiologie findet er die manuelle sowie die vielfältige Arbeit am Herzen sehr interessant. Außerdem arbeitet er gerne mit Menschen zusammen und freut sich, wenn er ihnen helfen kann. Auf die Frage, welches sein bisher spannendster Patientenfall war, antwortete er, dass vor einer Woche ein Patient fast an einem Wespenstich gestorben sei, da dieser dagegen allergisch reagiert habe.
Auf die Frage, ob bei ihm selbst schon einmal Erste Hilfe geleistet worden sei, antwortete er mit einem Lachen: „Nein, zum Glück noch nicht!“
Journalismuskurs 9 (Luzia Düllberg, Alessio Picard, Angeline Lubienga, Judith Menge, Emily Manderscheid, Sofia Ulbrich)