Nie wieder ist jetzt - Gedenken an den 9. November 1938
"Nie wieder ist jetzt" - nicht zufällig nahm dieser Satz, der auch in der Gedenkstunde im Deutschen Bundestag zu hören war, eine zentrale Rolle in der Gedenkfeier zur Reichspogromnacht ein. Dieses "Nie wieder" steht in Zeiten, in denen antisemitische Parolen wieder laut in Europa und Deutschland zu hören sind, für eine Aufforderung, das Gedenken nicht als leeres Ritual zu begreifen, sondern für Verständigung und Frieden einzustehen. Der 9. November 1938 steht wie kein anderer Tag für die Schuld durch Nichtstun und Wegsehen, dass dies nie wieder passieren darf, wurde in der Gedenkfeier immer wieder deutlich.
Beeindruckend war die Menschenmenge, die sich aus allen Bereichen der Gesellschaft zusammengefunden hatte, um ein Zeichen für Frieden und Verständigung zu setzen. Neben einer eindrücklichen Rede des Bürgermeisters und einem ergreifenden jüdischen Gebet zeigten die Schülerinnen und Schüler unserer Schule ganz praktisch auf, wie man in der heutigen Zeit gegen Antisemitismus aktiv werden kann: Sie zeigten an aktuellen Beispielen von Raptexten z.B. von Kollegah auf, wie suggestiv das Gift des Antisemitismus wirken kann und wie wichtig es ist, genau hinzuhören und dem Ungeist der Vergangenheit auch heute aktiv zu begegnen.
Musikalisch begleitet wurde die Feierstunde von einem Ensemble unserer Schule, das mit Stücken wie "Ose shalom" (Der Frieden schafft) für eine eindrückliche Atmosphäre sorgte. Für ihre Ausführungen bekamen sowohl die Schülerinnen und Schüler der Band als auch des Leistungskurses Geschichte lang anhaltenden Applaus, der Mut macht, dass in unserer Stadt eine andere Stimmung herrscht als in Deutschland 1938.
Es bleibt zu hoffen, dass das Gefühl der Gemeinschaft, die für das Gute in der Welt einsteht, über diesen Tag hinaus wirken kann, um den Krisen in der Welt etwas entgegnen zu können.