Luther lebt!
Ausstellung zum Luther-Jubiläum am LLG

Donnerstag, 05. Oktober 2017
Herr Otte, einer der evangelischen Religionslehrer am LLG, begrüßt die anwesenden Schülerinnen und Schüler herzlich zu dieser Aktion zum Reformationsjubiläum. Das Aulafoyer ist bunt geschmückt mit den Plakaten, die die Schüler im Religionsunterricht gestaltet haben. Auf einigen von ihnen sind aufwendig recherchierte Informationen zum Reformator, auf anderen ein ,,Luther-Rap", der auf der Basis originaler Hip-Hop-Beats gedichtet wurde.
Martin Luther war ein Theologieprofessor aus Eisleben (geboren 1483, gestorben 1546). Nach seiner ,,Gewitter-Erfahrung" im Jahre 1505 wird er Mönch, studiert Theologie und lehrt dies als Professor an der Universität Wittenberg. Dort fällt er wegen seines kritischen Denkens und seiner ebenso kritischen Predigten im Bezug auf die Kirche auf und bald schon nagelt er seine ,,95 Thesen" an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg, was als der Start der Reformation gilt, durch die die evangelische Kirche entstanden ist.
,,Es geht bei dieser Ausstellung nicht darum Luther als quasi Heiligen darzustellen [...], sondern es geht eigentlich darum, dem Aufklärungsgedanken von Luther zu entsprechen", mahnt Otte die Besucher in seiner Eröffnungsrede und das wird spätestens klar, als aus Musikboxen der Kult-Hit ,,Paradies" von den Toten Hosen ertönt. Nein, es geht eindeutig nicht darum, Luther als Heiligen und die evangelische Kirche als das einzig wahre darzustellen, vielmehr geht es darum die Diskussion anzuregen und weiter ,,aufzuklären". Als Otte zum Beispiel auf den Antisemitismus Martin Luthers angesprochen wird, macht er mehr als deutlich, dass er zwar überzeugter Christ, anderen Religionen gegenüber aber dennoch aufgeschlossen ist. ,,Es macht keinen Sinn so zu tun, als ob man immer nur total verschieden sei und als ob man sich befeinden müsste", sagt er im Bezug auf das Verhältnis des Christentums zu anderen Religionen. Die Texte der Bibel enthalten für ihn auch viele Grundweisheiten, die er seinen Schülern gern ans Herz legt, was für ihn auch ein Ansporn war, die Aktionen zum Reformationsjubiläum voranzutreiben, durch die sich eben diese Schüler näher mit Religion auseinandersetzen sollen.
Die Ausstellung beleuchtet diverse Aspekte Luthers und seines theologischen Denkens. Außerdem stehen an den Plakatwänden jeweils zwei Schülerinnen und Schüler aus der Oberstufe, die ebenfalls Informationen für die Schüler bereit halten und gewillt sind, sich mit den Besuchern über Luther und seine Lehre auszutauschen. Das ist wohlgemerkt längst nicht alles. Getreu dem Luther-Zitat ,,Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, so würde ich doch heute noch einen Apfelbaum pflanzen.", wird am Mittwoch, den 11. Oktober 2017 im künftigen UEMI-Bereich des Schulgartens um 13.30 Uhr ein Apfelbaum gepflanzt. Die Aktion bietet auch die Möglichkeit ein Selfie mit Luther zu machen. Auch hierzu sind alle Schüler herzlich eingeladen.
Autor: Liam Basten
Recherche: Basten/Schmidt
mit freundlicher Mitarbeit von Christian Witte