LLGler bei der U17 WM in Indien im Kader
Interview mit Jan und Marian, die zur Zeit bei der U17 WM in Indien sind

Vom 6. Bis 28. Oktober findet in diesem Jahr die U17 WM in Indien statt. Mit von der Partie sind Jan Boller und Marian Prinz aus der Q2, die im 21er Kader von Trainer Christian Wück für Deutschland stehen. Die beiden spielen auch zusammen in der U19 von Bayer Leverkusen. Insgesamt sind 24 Mannschaften dabei, die in 6 Gruppen spielen werden. Deutschland spielt in Gruppe C zusammen mit Costa Rica, Iran und Guinea. Die deutsche Mannschaft konnte sich durch das Erreichen des Halbfinals bei der EM Mitte des Jahres in Kroatien für das große Turnier qualifizieren. Dort scheitertern sie zwar nach Elfmeterschießen mit 4:2 gegen den späteren Turniersieger Spanien, aber der große Traum ist dennoch der WM Sieg.
Vor dem Abflug nach Indien waren die beiden bereit, ein paar Fragen zu beantworten.
- Was sind eure persönlichen Ziele bei der WM?
Jan: Bei so einem Turnier in einem fremden Land, in einer fremden Kultur möchte ich möglichst viel Erfahrung und Spielzeit sammeln. Das größte Ziel ist aber natürlich, dass wir möglichst weit kommen und um den Titel mitspielen.
Marian: Der Titel ist das große Ziel. Ob ich dafür aktiv mitwirke oder das Team nur von außen unterstütze, muss man sehen. Selbstverständlich unterstütze ich das Team auch von außen so gut ich kann. Es wird einfach eine super Herausforderung.
- Wie läuft die Vorbereitung auf so ein großes Turnier ab und wann habt ihr euch das letzte Mal als Team gesehen?
Jan: Wir treffen uns ein paar Tage vor dem Abflug hier in Deutschland und haben dann in Indien auch nochmal eine komplette Woche, um uns an das Klima zu gewöhnen und um uns vorzubereiten.
Das letzte Mal haben wir uns bei der EM in Kroatien gesehen, aber man trifft natürlich immer Spieler in der Liga und hat auch mit Manchen privaten Kontakt.
- Wie schafft ihr das mit der Schule? Es ist ja schließlich nicht mehr lange Zeit bis zu eurem Abitur?
Marian: Wir werden in allen Bereichen von der Schule unterstützt, grade Frau Wellmann hält uns dort super den Rücken frei. Aber wir müssen natürlich auch in Indien etwas für die Schule tun und wenn wir wieder da sind, haben wir auch noch die Herbstferien Zeit, um uns im Internat auf bevorstehende Klausuren vorzubereiten.
Jan: Wir verpassen durch die Kursfahrt nur knappe 3 Wochen und werden, wenn wir wieder da sind, auch vom Internat klasse unterstützt, wo wir dann auch die Möglichkeit bekommen, in den Ferien etwas nachzuarbeiten.
- Wie seht ihr eure Chancen auf mögliche Startelfeinsätze?
Jan: Ich hoffe natürlich, dass meine Spielzeiten wie bei der EM möglichst hoch sind, aber grade durch das andere Klima ist alles möglich, weil sich vielleicht der eine schneller und der andere langsamer an die Verhältnisse gewöhnt.
Marian: Bei so einem Turnier kann immer viel passieren, deswegen versuche ich mich im Training zu zeigen und dann meine Chance zu nutzen, falls sie kommt.
- Wie ist die Stimmung im Team?
Jan: Nach dem Ausscheiden bei der EM waren wir natürlich enttäuscht, aber wir wussten ja, dass wir noch die WM haben, um etwas Großes zu erreichen. Jetzt ist auf jeden Fall eine große Vorfreude beim gesamten Team zu spüren.
Marian: Auch das Trainer- und Betreuerteam ist voller Euphorie. Wir gehen alle mit einer positiven Einstellung nach Indien und gucken dann, was daraus wird.
- Was denkt ihr von eurer Gruppe, sind ja alles Länder gegen die ihr noch nie gespielt habt oder?
Jan: Ja, also das Hauptaugenmerk liegt auf uns selbst, aber wir bereiten uns natürlich auch auf die Gegner vor. Es sind alles neue Mannschaften für uns, deshalb wollen wir unseren Plan durchziehen.
Marian: Wir werden keinen Gegner unterschätzen, weil jedes Team seine Stärken hat. Grade die afrikanischen Mannschaften sind sehr stark, deshalb sollten wir bei jedem Spiel 100 Prozent geben.
- Was macht es so besonders für euch an einer WM teilzunehmen?
Marian: Man hat die Chance, sich nach dem Turnier Weltmeister nennen zu dürfen. Deshalb sollte man dafür kämpfen. Aber grade die Erfahrungen sind unbezahlbar.
Jan: Auch das Spielen in einem anderen Land, die Verhältnisse dort kennen zu lernen oder neben dem Fußball auch andere Sachen dort kennen zu lernen ist beeindruckend. Aber auch die Erfahrung, sich mit den besten Spielern von der ganzen Welt zu messen, ist etwas sehr besonderes.
- Wie sieht das bei euch mit dem Thema Freizeit aus? Ihr habt nicht viel Freizeit, wünscht ihr euch manchmal mehr Zeit?
Marian: Man lebt für den Sport, deswegen muss man halt manche Werte und Einstellungen übernehmen. Aber es ist natürlich schade, dass wir z.B. die Kursfahrt verpassen. Wir verbringen hier viel Zeit mit den Lehrern und den anderen Schülern, deswegen wäre das natürlich auch eine tolle Erfahrung gewesen. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde glaube ich jeder eher zur WM fahren, weil es eben ein einmaliges Erlebnis ist.
Jan: Es gibt natürlich die ein oder andere Situation, wo man sich mehr Freizeit wünscht. Auch grade nach dem Turnier, wenn man mehrere Wochen weg war, freut man sich seine Familie und Freunde wieder zu sehen. Und auch unter der Woche hat man nur wenig Zeit, weil man nach der Schule immer trainiert. Aber ich lebe natürlich den Sport und möchte viel erreichen.
Wir wünschen euch viel Erfolg - bringt den Titel nach Hause!
Das Interview führte Jonas Schweizer [Q1-Journalismus]