Landrat-Lucas gewinnt beim European Youth Parliament

Die aus vier Mädchen und drei Jungen bestehende Gruppe hatte sich in den letzten Monaten gegen 400 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland erfolgreich durchsetzen können und in einer der Regionalen Auswahlsitzungen für die Nationale Auswahlsitzung in Lübeck - sozusagen das Bundesfinale des Wettbewerbs - qualifizieren können.
Die betreuenden Lehrpersonen Maija Schmitt und Stephan Schieren sind sich einig: „Der gesamte Wettbewerb findet auf Englisch statt, und auch das Thema war wie in jedem Jahr sehr anspruchsvoll. Hierbei auf nationaler Ebene zu gewinnen, ist schon etwas ganz Besonderes - ein toller Erfolg der Schülerinnen und Schüler und ein schöner Beleg für die erfolgreiche bilinguale Förderung am Landrat-Lucas-Gymnasium."
Für das LLG mit dabei waren: Marie Kersting, Paula Busch, Lara Steyer, Param Channawar, Gabriel Zigra, Benedikt Ausborn und Sophia Späte.
Lesen Sie hier einen Bericht der Teilnehmerin Lara Steyer.
#EYPlife Das Europäische Jugendparlament – eine Organisation, die Jugendliche dazu animiert, sich für die Europäische Union und ihre länderübergreifende Politik zu interessieren; jedes Jahr, erfolgreich! Am 06.06.2016 war es für unsere Schuldelegation soweit. Es ging zu den nationalen Auswahlsitzungen von EYP Germany, für die wir uns im Februar bei den regionalen Auswahlsitzungen qualifiziert hatten. Sechs Tage lang hatten wir nun die Chance unsere Kenntnisse über das diesjährige Thema, das europäische Gesundheitssystem, zu beweisen und zu zeigen, wie wir auf Englisch diskutieren, Reden verfassen und diese halten können. Schon einige Wochen vor Beginn der Sitzung in der schönen Hansestadt Lübeck gingen unsere Vorbereitungen los. Informationen über das eigene Thema während der Sitzung, wie zum Beispiel chronische Krankheiten oder Antibiotikaresistenz, wurden gesammelt und zusammengetragen. Zur Vorbereitung gehört auch ein Treffen mit dem Politiker Prof. Karl Lauterbach, das uns sehr weiterhalf, weil er als Experte viele unserer Fragen bezüglich des europäischen Gesundheitssystems ausgiebig beantworten konnte. Im Zug auf dem Weg nach Lübeck wuchs unsere Vorfreude noch weiter, als wir die ersten Teilnehmer der nationalen Auswahlsitzung auf der Fahrt kennenlernten oder wieder trafen. In Lübeck angekommen, ging es auf direktem Weg zur Jugendherberge, wo alte Freunde mit großem Hallo begrüßt wurden. Nach einem sehr professionellen Einchecken und einem kurzen Zimmerbezug begann der Prozess einer EYP-Sitzung, den wir alle schon kannten: In den Arbeitsgruppen, mit Mitgliedern aus Deutschland, aber auch aus der Schweiz, den Niederlanden, Polen und Finnland, ging es ans Teambuilding und wir spielten in der strahlenden Sonne zahlreiche Kennenlernspiele, teilweise banal und albern, teilweise zu langen Diskussionen anregend. Eins ist jedenfalls sicher: Nach einem Tag dieser Spiele ist einem vor den eigenen Gruppenmitgliedern nichts mehr peinlich und die gemeinsame Arbeit klappt um Einiges besser! In den folgenden Tagen erarbeiteten wir von morgens bis in den späten Nachmittag hinein Resolutionen, also Vorschlagskataloge und Änderungsanträge ein spezielles Thema betreffend. Dieser Prozess ist für alle Beteiligten anstrengend, aber er macht auch unglaublich viel Spaß. Alle sind bei der Sache und haben Freude an der politischen Diskussion und an der Problemlösung und Ideenfindung. Unterstützt wurden wir bei der Arbeit von unseren „Chairs“, häufig Studenten, die schon lange beim EYP teilnehmen und uns ein wenig in die richtige Richtung leiten können, wenn Not am Mann ist. Den größten Teil der Arbeit übernehmen jedoch wir Schüler allein – mit, wie ich finde, tollen und ausgefallenen Ergebnissen! Jeden Abend gab es noch Programm für uns EYPler, zum Beispiel die „open stage“, wo Tanz, Klavier und Gesang dargeboten wurden. Man kann vorstellen, was man mag, oder einfach nur zuschauen. Ein Höhepunkt jeder EYP-Sitzung ist mit Sicherheit auch die Farewell-Party: 100 Jugendliche, die einerseits sehr politisch interessiert sind, aber auch einfach mal abfeiern können – zusammen mit unseren „Chairs“, den Organisatoren und allen anderen Offiziellen der Sitzung. Dieses Jahr ging diese Party bis vier Uhr morgens und zwei Stunden später, um sechs, war schon wieder aufstehen angesagt. Am Abend vor der abschließenden „general assembly“, also der parlamentarischen Debatte, arbeitet man teilweise auch bis vier Uhr morgens, um eine möglichst gute Leistung abliefern zu können. Aber das ist einfach so, das ist unser #EYPlife. Der Tag der parlamentarischen Debatte ist mit Sicherheit der spannendste der Sitzungstage. Auf der „general assembly“ werden alle Resolutionen vorgestellt und verteidigt. Gleichzeitig kann man die Resolution der anderen aber auch angreifen oder Punkte hinterfragen, die unklar geblieben sind. Nach diesem Prozess wird über die jeweilige Resolution abgestimmt. Ist sie angenommen oder wird sie abgelehnt? Großer Jubel ertönt, wenn die Resolution angenommen wird, aber auch abgelehnte Resolutionen werden gehörig beglückwünscht. Während der Abschlusszeremonie, während zahlreicher Reden und Verabschiedungen, flossen einige Tränen. Wir alle waren mal wieder sehr traurig darüber, dass wir unsere neu gewonnen Freunde nun wieder verlassen mussten. Trotzdem blieb bis zum Ende der Zeremonie eine stetige Spannung, die den großen Saal des Lübecker Rathauses ausfüllte. Waren wir weiter oder nicht? Dürfen wir zu einer internationalen Auswahlsitzung von EYP fahren? JA! Auch nach dieser Verkündung flossen Tränen, allerdings Tränen der Freude. Stolz darf ich verkünden, dass die Delegation des Landrat-Lucas-Gymnasiums, bestehend aus Paula, Marie, Sophia, Gabriel, Param, Benedikt und mir, Lara, zu der internationalen EYP-Sitzung nach Trondheim, Norwegen, eingeladen wurde. Für Viele mag sich EYP langweilig anhören. Das ist es aber nicht. Überhaupt nicht. Es ist erstaunlich, wie EYP es schafft, hunderte von Jugendlichen für europäische und politische Angelegenheiten zu begeistern, so dass sie während der Sitzungen bis spät in die Nacht aufbleiben, um an diesen Themen zu arbeiten. Ich kann selbst nicht beantworten, wie diese Gemeinschaft erzeugt wird, eine Gemeinschaft von Jugendlichen, in der es während einer Sitzung keinerlei Ausgrenzung gibt und mit der man so tolle Erfahrungen sammelt. Das ist #EYPspirit und diesen kann man nur erleben, wenn man selber bei EYP mitmacht. Es ist unbeschreiblich und ich hoffe sehr, dass unsere Schule auch in den folgenden Jahren, wenn wir selbst schon nicht mehr Schüler sind, würdig von anderen politikbegeisterten, motivierten Leuten vertreten wird, die EYP erleben wollen. Lara Steyer, Q1 |