iPad Klassen-Pilotprojekt erfolgreich gestartet
Rückblick und Ausblick
von Stefan Nettesheim (Schulentwicklungsgruppe)
Die verschiedenen Erfahrungen aus den unterschiedlichen Phasen der Pandemie haben dazu geführt, dass in diesem Schuljahr ein iPad-Klassen-Projekt an unserer Schule gestartet wurde. Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern fanden sich Anfang des Jahres 2020 ganz unverhofft in einer Situation wieder, in der für Unterricht und Schule plötzlich vieles neu gedacht werden musste. Die neuen Anforderungen führten recht schnell dazu, dass die Diskussionen über Ausstattung, Medienkompetenz und den Einsatz von Tablets im Unterricht zusätzlichen Schub bekamen.
Da an unserer Schule bereits seit dem Jahr 2016 viele Erfahrungen mit mobilen iPad-Koffern gesammelt werden konnten und die technische Ausstattung in allen Bereichen vergleichsweise weit entwickelt war, haben die Eltern, Schüler*innen und Lehrer*innen der Schulkonferenz Ende des letzten Schuljahres auf Initiative der Schulentwicklungsgruppe (SEG) die Einführung eines Pilotprojektes mit drei iPad-Klassen in der Stufe 8 beschlossen. Man war sich schnell einig, dass neue Wege verstärkt in den Blick genommen und erprobt werden sollen.
Damit nun der digital gestützte Unterricht direkt nach den Sommerferien beginnen konnte, fanden zunächst umfangreiche Vorbereitungen durch den Medienkoordinator Herrn Albrecht und den Ressourcenkoordinator Herrn Ditscheid in Zusammenarbeit mit dem Schulträger und der IVL (Informationsverarbeitung Leverkusen GmbH) statt. Zusätzlich trafen sich die beteiligten Lehrkräfte zu Fortbildungen und in Arbeitskreisen, um sich mit den besonderen Möglichkeiten der Tablets weiter vertraut zu machen und den alltäglichen Umgang zu planen.
Das Schuljahr ist mittlerweile viele Wochen alt und nach einem nahezu reibungslosen Start der iPad-Klassen konnten bereits zahlreiche Erfahrungen im alltäglichen Umgang mit den Geräten gesammelt werden. Die Schüler*innen und Lehrer*innen berichten sowohl über die naheliegenden Vorteile, wie z.B. die bedeutend leichteren Schultaschen oder den einfachen Austausch von Materialien, als auch über die motivierende Ergänzung des Unterrichtes durch durch die zahlreichen neuen Möglichkeiten.
Hier eine beispielhafte Auflistung der besonderen Neuerungen:
DAS IPAD ALS SCHÜLERTOOL
- Die Schüler*innen erstellen Referate oder fassen Ergebnisse zusammen und präsentieren sie mit Hilfe des iPads. Über AirPlay und Beamer können die Ergebnisse alle direkt sehen.
- Die Präsentationen können mit kurzen Videos und Bildern aus dem Internet zudem leicht noch anschaulicher gemacht werden.
- Mit Learning-Apps können Lerninhalte abwechslungsreich geübt werden.
- Je nach Leistungsstand kann man sich z.B. ein Lernvideo so lange anschauen, bis man es kann.
DAS IPAD ALS LEHRERTOOL
- Über die Kamera und den Beamer kann man den Schüler*innen sofort Hefteinträge, Bilder, Modelle, Informationen zeigen und mit ihnen besprechen.
- Man kann recht einfach Filme daheim auswählen, herunterladen und der Klasse zeigen.
- Es ist einfach Arbeitsschritte z.B. mit Hilfe von abfotografierten und auf dem Beamer vergrößerten Ergebnissen Schritt für Schritt zu erklären und über AirPlay allen zur Verfügung zu stellen.
- Einstiege, Texte, Bilder und so weiter stehen auf dem iPad immer direkt zur Verfügung.
- Mit Hilfe der Classroom-App hat man die Arbeit aller Schüler*innen im Blick und kann auch den Zugriff auf Anwendungen steuern.
- Schüler*innen können Arbeitsergebnisse z.B. direkt in Moodle einstellen und die Lehrkraft kann diese dort kommentieren.
DAS IPAD, HINDERNISSE UND DAS DRUMHERUM
- Man braucht technisch versierte Leute, die die Geräte bei Bedarf betreuen und die Kommunikation mit der IVL zur Wartung der Geräte übernehmen.
- Die passende Infrastruktur muss sichergestellt und gewartet werden.
- Die Kollegium hat einen zusätzlichen großen Bedarf an Fortbildung und Schulung.
- Die Geräte haben einen hohen Aufforderungscharakter und verleiten die Schüler*innen gelegentlich zu Ablenkungen.
- Eine Ausweitung des Projektes ist mit Leasingkosten für die Erziehungsberechtigten verbunden.
- Nicht alle Anwendungen laufen immer stabil – hier muss insbesondere die Bandbreite des WLANs angepasst und reguliert werden.
Wie sich die iPads am Ende wirklich auf den Unterricht und das Lernen auswirken und ob sich die anfängliche Motivation in den wesentlichen Bereichen auch langfristig aufrechterhalten lässt, wird durch unseren Evaluationsbeauftragten Herrn Hillesheim im Laufe des Projektes durch umfangreiche Befragungen der Beteiligten überprüft. Die Ergebnisse dieser Evaluierung sollen eine wichtige Grundlage für die Bewertung des Vorhabens und die anstehenden Entscheidungen über den möglichen Fortlauf darstellen. Zusätzlich werden wir aber auch die politischen und kommunalen Entwicklungen im Blick behalten, um diese in möglicherweise kurzfristigere Entscheidungsprozesse einzubinden.