Endlich wieder auf dem Podest - "Jugend trainiert für Olympia“-Bundesfinale in Berlin
Nach einer eher ungewöhnlichen Anreise, bei der ein kleiner Teil der Gruppe - mit deutlicher Verspätung - auf dem klassischen Wege mit der Deutschen Bahn aus Leverkusen anreiste und der Großteil bereits zwei Nächte in Berlin verbrachte, da dort auch die Deutschen Mannschafts-Meisterschaften der Vereine stattgefunden hatten, bezogen die Teams ihre Unterkunft im Zentrum der Stadt am Sonntag Nachmittag. Dieser Sonntag sollte dann nur noch dem „Ankommen“ und der Vorbereitung auf den Wettkampf dienen.
Am Montag, den 18. September 2023, standen dann bereits für unsere weibliche Mannschaft die Wettkämpfe im ehrwürdigen Mommsenstadion ganz im Westen Berlins auf dem Programm. Zum Wettkampfbeginn standen die 75 m auf dem Programm, bei denen Lienna Kusi und Anna Mebus die ersten Punkte für das LLG errangen. Der anschließende Hochsprung lief ganz nach Geschmack der jungen Lucas-Truppe. Anna Mebus sprang mit 1,64 m bis auf einen Zentimeter an ihre Bestleistung heran und gewann diese Disziplin, während Lilly Bruchhäuser und Romy Rieske mit 1,49 m aufwarteten. Die darauffolgenden Stunden liefen wurforientiert ab. Speerwurf-Ass Melina Philipp wuchtete den Ball auf 54,50 m, während Romy Rieske mit Bestleistung von 42,50 m weitere wichtige Punkte für ihr Team sammelte. Im anschließenden Kugelstoßen war dann der Bestleistungsmoment für Melina gekommen - mit 11,31 m kam sie auf Rang 4, die weiteren Punkte holte - ebenfalls mit Bestwert - Jolie Mambasa mit 10,21 m. Als abschließende Disziplin stand der Weitsprung auf dem Programm. Hier waren erneut Romy Rieske und Anna Mebus die Punktesammlerinnen für das Team. Vor den abschließenden 800 m und Staffeln war klar, dass eine vordere Platzierung realistisch sein konnte. Mit diesem Wissen punkteten über die zwei Stadionrunden Finja Faßbender und Paulina Becker, bevor in der abschließenden 4 x 75 m - Staffel Melina Philipp, Liv Frenzel, Lienna Kusi und Lilly Bruchhäuser in 40,39 sec das Gesamtergebnis abrundeten, welches mit 7146 Punkten einen sehr guten fünften Rang bedeutete. Zum Team zählten außerdem Leni Kleba, Caroline Dellhofen, Sophia Parpart und als Joker Lorene Rischar.
Am Folgetag war dann das männliche Team an der Reihe, welches im Vorjahr - natürlich in etwas anderer Besetzung - knapp das Podest verpasst hatte. Mit diesem Wissen ging die Mannschaft um Team-Kapitän Mark Odenthal mit einem klaren Ziel an den Start. Für den ersten Paukenschlag sollte über 100 m Neo Müller sorgen. Der TSV-Sprinter lief zum Saisonabschluss noch einmal als Zweitplatzierter immens starke 11,05 sec und brachte gemeinsam mit dem jungen Gianluca Wessendorf das Team „auf Spur“. Im darauffolgenden Kugelstoßen musste das LLG-Team nach verletzungsbedingtem Ausfall von Jonas Leyer mit zwei Athleten auskommen, die ihre Sache mit Bestleistungen allerdings perfekt lösten. Noah Scharl, der aus Kleve kommend seit Beginn des Schuljahres das Sport-Internat besucht, und Kapitän Mark Odenthal markierten mit 14,74 m und 12,69 m Bestleistungen, die viele Punkte auf das Konto brachten, welches sich mit der Weitsprung-Bestleistung von Luca Brill (6,68 m) und den wichtigen Punkten von Tim Eric Berndt weiter füllte. Die sprungorientierten Athleten mussten von hier direkt zum Hochsprung wechseln. Diese Enge im Zeitplan sollte sich als Herausforderung entpuppen, doch die Höhen von Tim Eric und Luca passten im Vergleich zu den konkurrierenden Schulen noch. Im anschließenden Speerwurf lief es dann wieder richtig rund. Noah Scharl packte - mit verkürztem Anlauf - die nächste Bestleistung aus und warf 63,31 m, während Mark Odenthal für die weiteren Punkte krankheitsgeschwächt zuständig war. Damit war vor den abschließenden Disziplinen auf der Stadion-Runde noch alles drin. Über 800 m liefen Bo Lachnit und Luca Brill zu ordentlichen Zeiten, so dass die Staffel die Entscheidung bringen musste. Für das LLG waren zwei Quartette am Start, die vermeintlich schnellere Staffel mit Tim Eric Berndt, Neo Müller, Gianluca Wessendorf und Peter Friedel. Diese vier Jungs erreichten das Ziel nach 43,72 sec, ein Top-Ergebnis war zum Greifen nah. Vollkommen überrumpelt wurden die LLG-Schüler von einer vermeintlichen Disqualifikation, die mehr als eine Stunde Unsicherheit brachte. Dank gutem Video-Material und einer gewissen Hartnäckigkeit kam dann aber noch die Wahrheit ans Licht und die Lucas-Sprinter in die Wertung. Als dann die Platzierung aufleuchtete war klar - Mission erfüllt und Ziel erreicht. Das erste Mal nach 14 Jahren wurde wieder eine Medaille für Leverkusen gewonnen: Bronze für das jubelnde Team, zu dem auch Max Glaß, Noah Kawka und Ayyoub El-Moudden gehörten.
Natürlich standen in Berlin aber auch das Erleben der Hauptstadt - ob im Zoo, am Alexanderplatz oder auf dem Kurfürstendamm - und die große Abschlussveranstaltung auf dem Programm. Bei dieser führte LLG-Lehrer Jonas Reckermann als Pate der Deutschen Schulsportstiftung einige Siegerehrungen durch, während das gesamte Team auf den Höhepunkt wartete: Um 19:48 Uhr nahm Team-Kapitän Mark Odenthal vor 8000 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle den begehrten Berliner Bären und die Urkunde entgegen, wobei er von seiner Mannschaft frenetisch gefeiert wurde. Am Donnerstag, den 21. September 2023, kehrte das Team dann müde und natürlich wieder deutlich verspätet nach Leverkusen zurück. 2024 soll es dann - mindestens genauso erfolgreich weitergehen, dann mit dem neuen Team-Kapitän Neo Müller.