Einschulungsgottesdienst - In Gemeinschaft stark

Der erste Schultag begann für die neuen Fünftklässler am LLG mit einem Einschulungsgottesdienst in der St. Remigius Kirche. In dem ökumenischen Gottesdienst waren alle 180 Schüler und Schülerinnen sowie ihre Eltern und Großeltern willkommmen. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Alles wuselte und schnatterte aufgeregt durcheinander, es war ja schließlich ein wichtiger Tag.
Doch als die Orgel das erste Lied anstimmte verstummten alle Gespräche, der Trubel war vergessen und der Gottesdienst konnte beginnen. Thematisch ging es um Zusammenhalt und Freundschaft, um die Förderung des Einzelnen und seine Rolle in der Gemeinschaft. Einige Schüler aus der sechsten Klasse führten dazu ein kleines Theaterstück (s.u.) auf, es wurde gelesen, gebetet und gesungen. Ein Höhepunkt des Gottesdienstes war sicherlich die persönliche Segnung, die jeder Schüler für seinen ersten Schultag am LLG erhielt.
[Leonie Hirth, Schülerredaktion]
Rollenspiel: Auge, Fuß, Hand und Ohr haben Zoff
Einen Einblick in das Thema des Gottesdienstes bietet das kleine Rollenspiel, das zur Aufführung kam. |
Auge: Hey Leute, schaut mal! (Zeigt in die Menge der Schüler) Schön ist es hier: So viele nette Schüler und Lehrer, da fühl ich mich so richtig wohl. Hallo Fuß! Komm lass uns da runter gehen, ein bisschen mit den Kids hier plaudern. Fuß: Muss das sein? Ich habe keine Lust mehr. Schließlich war ich es, der euch hierher gebracht hat. Ständig muss ich schuften, während du da oben die Welt bestaunen kannst und die Leute dich auch noch dauernd bewundern! Über mich lästern sie ab und rümpfen die Nase! Auge: Spiel dich doch nicht so auf! Was wärst du schon ohne mich!? Du würdest doch nur noch im Dunkeln tappen und kein Mensch würde sich mehr um dich kümmern! Sie würden dich überhaupt nicht mehr beachten. Ohne mich bist du ein Niemand! Hand: Der Fuß hat Recht! Was leistest du schon, Auge? Wir rackern uns ab und müssen hart arbeiten und was machst du? Du schaust dir die Welt an auf unsere Kosten! Ganz nebenbei bemerkt: die wichtigste Person hier bin sowieso ich! Ohne mich funktioniert doch der Laden nicht. Es vergeht doch kein Tag, an dem ich nicht bestimmt tausendmal gebraucht werde. Ohr: Mir reicht´s jetzt auch langsam! Ich will nicht mehr mit euch zusammenarbeiten. Ihr denkt immer, ihr seid etwas Besseres. Meint ihr nicht auch, dass ihr euch etwas zu viel in den Vordergrund stellt? Und wo bleibe ich bei dem ganzen Theater? Mich mag sowieso keiner: ich bin nicht besonders hübsch, und bemerkbar kann ich mich auch nicht machen. Hinter den Haaren sieht mich kein Mensch. Das ist doch ungerecht! Herz: (versucht leise den Streit zu schlichten): Jetzt hört doch endlich auf zu…. Ohr: (fällt ihm ins Wort): Was mischst du dich da jetzt ein? Es kann doch dir egal sein über was wir reden. (Alle beginnen gleichzeitig wild durcheinander zu reden): z.B. Auge: Es ist eine Gemeinheit, dass man vor allen Leuten so behandelt wird. Ich gehe. Dann können sie sehen, wie sie ohne mich zurechtkommen. Schließlich hab ich es nicht nötig, mir das gefallen zu lassen. Fuß: Man rackert sich ab und tut alles für sie und dann wird man auch noch dumm angeredet. Wenn ich nicht da wäre, würde doch der ganze Apparat zusammenbrechen. Die wissen es gar nicht zu schätzen, was ich alles leiste. Hand: Langsam hab ich die Nase voll von eurem Getue. Wenn ihr etwas von mir braucht, dann bin ich gut genug. Aber sobald ich euch nichts geben kann, lasst ihr mich links liegen. Ihr seid tolle Freunde! Ohr: Wer kümmert sich schon um mich? Keiner beachtet mich. Niemand redet mit mir. Keiner hat Zeit für mich! Und das soll Gemeinschaft sein. Da pfeif ich doch drauf! Ohr: PSSST! Seid doch mal leise! Hört ihr denn nichts? Ruhe! Da ist eine leise Stimme: Da redet doch jemand! (Die Spieler hören konzentriert, Gestik: Lauschohren) Herz: Na endlich! Jetzt versuch ich euch schon die ganze Zeit ins Gewissen zu reden, aber ihr achtet überhaupt nicht auf meine leise Stimme. Euer Streit ist doch kindisch! Wir brauchen uns doch gegenseitig! Wir sind aufeinander angewiesen. Jeder von uns ist wichtig. Wir können es uns nicht leisten, dass einer ausfällt oder zurückbleibt. Dann würde der Körper krank werden und alle Organe würden darunter leiden. Ihr habt es doch nicht nötig euch miteinander zu vergleichen. Jeder, so wie er auf seine besondere Art und mit seinen besonderen Gaben gemacht ist, ist einmalig und wichtig für unsere Gemeinschaft. Wir können nur im Miteinander gut existieren. Das hat übrigens auch schon der Apostel Paulus vor fast 2000 Jahren in einem Brief an die zerstrittene Gemeinde von Korinth geschrieben: Die Christen hatten damals in Korinth ziemlich Zoff miteinander. Hört selbst… |