Du bist, was du isst - Gesunde Woche am LLG


In der Woche vom 10. November bis zum 14. November fand am LLG eine Aktionswoche, die „gesunde Woche“, statt.
Eine gesunde Lebensweise zeichnet sich durch eine gute Balance zwischen Ernährung und Sport aus. Es wird immer moderner, sich diesem Trend anzuschließen. Viele fangen an, mehr auf ihr Essen zu achten, wobei es nicht nur wichtig ist, was man isst, sondern auch woher es stammt. So werden Biolebensmittel, Gemüse und Obst immer beliebter, während man ungesundem Essen eher kritisch gegenüber steht.
In Opladen gestaltet es sich jedoch nahezu unmöglich für die Oberstufen-Schüler/innen, denen die Mensa nicht zusagt, in der Mittagspause eine gesunde Alternative zu finden, denn in der Opladener Innenstadt gehören ausschließlich Döner, Pizza & Co. zum Standard und so greift die Mehrheit der Schüler auf die Cafeteria zurück, um ihr Wurst/ Frikadellenbrötchen, 5-Minuten Terrine oder auch die Pizza dort zu genießen. Viele der jüngeren Schüler/innen besuchen aber auch bei jedem ihrer langen Schultage die Mensa, wo sie ein großer, deftiger und frischer Mittagstisch erwartet. Ob es jedoch auch gesund ist, bleibt in Frage zu stellen.
Durch die Idee von Frau Strobel entstand nun die gesunde Woche, die man auch als Probewoche sehen kann, um herauszufinden, wie gut das Projekt ankommt und wie stark die Nachfrage nach gesundem Essen wirklich ist. Hinter diesem Projekt standen viele Lehrer, die einen kleinen Beitrag dazu leisten wollten, sodass man als Schüler die Chance wahrnehmen konnte, die komplette Woche hindurch an verschiedensten Programmpunkten der gesunden Woche teilzunehmen. So war von gesünderen Essensalternativen bis zu sportlichen Aktivitäten für jeden etwas dabei.
In der Mensa des LLG wurde der Schwerpunkt auf eine Woche der Bio-Produkte gelegt. So setzten sich die drei verschiedenen Menüs, die montags, mittwochs und donnerstags angeboten werden, in dieser Woche aus Gerichten wie dem „Mexikanischen Bohneneintopf mit Rindfleisch und Brötchen“ oder der „Bunten Penne mit Gemüse- Bolognese und Mischsalat“ sowie einer „Brokkoli- Spätzlepfanne“ zusammen. Zu den Gerichten gab es, wie gewohnt, einen Salat, um das gesunde Angebot zu verstärken. Die Woche der Bio- Produkte zeigte sich dabei in keiner Hinsicht als Abschreckung- ganz im Gegenteil. Das Interesse wurde bei vielen Schülerinnen und Schülern verstärkt, da sie die Möglichkeit bekamen, bei einem gesunden Essensangebot auf den Geschmack zu kommen.
Für wen es schnell gehen musste, konnte sich in der Cafeteria Salat, Yoghurt mit Müsli oder Gemüsepizza kaufen. Die 5-minuten Terrine, die Salamipizza, der Eistee und der Pudding wurden für diese Woche zum Beispiel komplett won der Karte gestrichen. Den Salat gab es sogar schon einige Wochen zuvor immer am „Salatmontag“ und er wurde auch im Nachinein auf der Karte gelassen. Man muss jedoch kritisieren, dass für den Salat nur die Joghurtsoße zur Auswahl steht, und z.B. Laktoseallergiker Essig und Öl vergebens suchen.

Anstatt sich schon fertiges Essen in der Mensa oder der Cafeteria zu kaufen, hatten die Schüler die Möglichkeit, in der schuleigenen Küche ihr Mittagsessen selbst zu kochen. Am ersten Tag der gesunden Woche bot Frau Strobel in der Mittagspause an, verschiedene Gerichte zu kochen: Falafel, Kartoffelwedges mit Dip, Rohkost-Teller, Wraps mit Schinken und Käse oder gesunder Flammkuchen. Für den Nachtisch war auch noch Platz: Es gab Grießbrei mit Zimtäpfeln. Natürlich durften die Gerichte nicht mit zu viel Aufwand verbunden sein, da man in 60 min aufbauen, kochen, putzen und nicht zu vergessen in Ruhe essen wollte. Dennoch hat alles super geklappt, klasse geschmeckt und alle 20 Schüler wurden satt!
Neben den Alternativen zur gesunden Ernährung wurde „Die gesunde Woche“ auch in der Klassenleitungsstunde unter dem Begriff „Gesundheit“ thematisiert und näher diskutiert. Die Herkunft vieler Lebensmittel und die Bedeutung für die Gesundheit des einzelnen spielten dabei beispielsweise eine wesentliche Rolle. Auf diese Weise bekamen die Schüler/innen die Gelegenheit, sich näher mit dem Thema „Gesundheit“ auseinanderzusetzen und zugleich die Bedeutung für die Umwelt nachzuvollziehen.
Das Thema „Gesundheit“ wurde jedoch nicht nur innerhalb des Schulgebäudes, sondern auch auf dem Schulhof der Sek I behandelt. Bei trockenem Wetter nutzten viele Schüler/innen das Angebot, an sportlichen Aktivitäten teilzunehmen und hatten dabei sehr viel Spaß. Auf diese Weise war man dazu in der Lage, Sport und Bewegung mit der gesunden Woche zu verbinden und dadurch mehr Schüler/innen für die Aktionswoche zu begeistern.
Am Ende lässt sich sagen, dass die gesunde Woche in vieler Hinsicht ein voller Erfolg war. Sowohl im Unterricht als auch in den Mittagspausen bekamen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich mit dem Thema „Gesundheit“ auf ganz verschiedene Art und Weise auseinanderzusetzen - auf der einen Seite in Form von Sport, Spaß und Bewegung, auf der anderen Seite in Form von zahlreichen Angeboten in Mensa und Cafeteria, die eine gesunde Alternative zur sonstigen Ernährung darstellte. Entscheidend ist jedoch vor allem, die gesunde Woche nicht nur als Projekt- oder Probewoche anzusehen, sondern auch dauerhaft Strukturen dieser Aktionswoche wie z. B. Pizza mit Gemüse oder Joghurt mit Müsli in den normalen Schulalltag mit einfließen zu lassen, denn nur so kann Kontinuität in Bezug auf eine gesunde Ernährung geschaffen werden. Schließlich wusste schon der gute alte Philosoph Ludwig Feuerbach (1804-1872): „Du bist, was du isst“.
[Schüler-Onlineredaktion: Jonathan Mümken und Stella Opitz]
Interview mit Frau Strobel

Schüler-Onlineredaktion: Wie kam die Idee zu Stande, am LLG die "Gesunde Woche" als Aktionswoche durchzuführen?
Rilana Strobel: Das Thema „Gesundheit“ ist ein Thema, welches an jeder Schule eine große Rolle spielt. Denn eine gute Gesundheit ist eine wichtige Voraussetzung dafür, lernen und lehren zu können. Am Landrat-Lucas-Gymnasium hat sich deshalb eine Arbeitsgruppe gefunden, die die Gesundheit aller Beteiligten des Systems Schule im Blick hat. Dabei werden nicht nur Bereiche wie gesunde Ernährung oder Fitness und Sport fokussiert, sondern auch Aspekte wie Stress, Schulklima und Entspannung. Die Arbeitsgruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, die bisherige gelungene Arbeit am LLG fortzusetzen. Wir wollen die Energie der Schule nutzen, um nach und nach eine immer „gesündere“ Schule im Sinne aller Beteiligten zu werden. Während der ersten Sitzungen entstand dabei die Idee, das Projekt mit Hilfe einer „Gesunden Woche“ einzuleiten, um alle Beteiligten für das Thema „Gesundheit“ zu sensibilisieren und erste kleine Vorhaben umzusetzen.
Schüler-Onlineredaktion: Was möchten Sie mit der "Gesunden Woche" am LLG erreichen?
Rilana Strobel: Die gesunde Woche sollte einen ersten Impuls darstellen, um das Thema Gesundheit in das Bewusstsein aller Beteiligten zu rücken. Zudem wurden erste kleine Vorhaben umgesetzt, wie eine Veränderung des Angebots in der Cafeteria. Nach und nach sollen gesunde und energieliefernde Produkte das Angebot der Cafeteria erweitern, ganz nach dem Motto „Iss dich fit“.
Schüler-Onlineredaktion: Was verbinden Sie persönlich mit der "Gesunden Woche" ?
Rilana Strobel: Für mich persönlich hat das Thema Gesundheit eine große Bedeutung, da es von unschätzbarem Wert ist, gesund durchs Leben gehen zu können. Ich hoffe, dass vielen durch diese Woche das Thema „Gesundheit“ noch einmal ins Gedächtnis gerufen wurde und dass sie ihre eigene Gesundheit nun mehr zu schätzen und zu pflegen wissen.
Schüler-Onlineredaktion: Was bedeutet für Sie gesunde Ernährung?
Rilana Strobel: Ich persönlich bin der Auffassung, dass viele Menschen heute verlernt haben, sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Die Essgewohnheiten der meisten werden bestimmt von Fast Food oder Fertiggerichten. Ein bis zweimal im Jahr packt einige dann der Wille, sich nun „gesund“ zu ernähren, was meist jedoch in Kalorienzählen oder Verzicht endet. Dabei bedeutet eine ausgewogene Ernährung nicht, nie mehr Pizza, Pommes oder Schokolade zu essen. All diese Dinge esse ich für mein Leben gern. Wichtig ist es, diese Dinge in Maßen zu genießen und für genügende Abwechslung zu sorgen. Unser Körper ist auf Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe angewiesen, welche uns nur durch frisches Obst oder Gemüse ausreichend zugeführt werden können. Dieses Wissen möchte ich auch meinen Schülern vermitteln.