Das LLG zu Gast im fernen Asien
Aktuelles von der Austauschgruppe
Auf dem “Mittelpunkt der Erde” - Tag 3

Eine kopfgroße Kugel die direkt über dem Thron des Kaisers von China hängt und bei einem Fehler von eben diesem herunterfallen und ihn erschlagen soll?! Genau das ist im Kaiserpalast (auch “Winterpalast” genannt) in Peking zu sehen. Doch diese Kugel hängt noch immer dort, wo sie vor über 500 Jahren aufgehängt wurde. Des Weiteren sind auf der fast 1 km langen Palastanlagen nicht nur viele Räume wie Schlafgemächer, Harmonietempel und 9000 Räumen zu sehen, sondern auch viele, viele Menschen. Viele Menschen waren dort auch zu Zeiten der Kaiser, allein 9000 Edelmann und 70000 Eunuchen. Doch “Normalsterbliche” dürften nicht in die Palastanlage, daher der Name Verbotene Stadt’. Heute können ihn alle besichtigen. Betreten kann man den Kaiserpalast über zwei Brücken durch das Himmelstor, das auf der anderen Seite an den Himmelsplatz anschließt, der mit seinen 44 Hektar der größte Platz Welt ist.
Nachdem wir dann vor und in der Palastanlage auch ausreichend Fotos gemacht hatten, fuhren wir zum Mittagessen. Dort gab es genug Auswahl für jeden auf einer runden Drehplatte in der Mitte des Tisches. Die Speisen werden nach und nach auf den Tisch gebracht. Erschrockene und angeekelte Blicke erhielt ein aufgestellter Fischkopf, der einen beim Essen anzuschauen schien.
Anschließend ging es direkt weiter zum Himmelstempel. Die blauen Dachziegel symbolisieren den Himmel, wie auch die gelben Dachziegel am Kaiserpalast die Farbe des Kaisers Gelb oder auch Gold haben. In der Anlage des Himmelstempels ist der “Mittelpunkt der Erde”, eine runde Platte um die neun “Ringe” angeordnet sind. Neun deshalb, weil dies in China eine Glückszahl ist, das Zeichen für Neun findet sich öfters im Park, z.b mit Blumen arrangiert. Steht man auf dem “Mittelpunkt der Erde”, hört sich die eigene Stimme lauter an. Aber auch der Ausblick ist schön zu sehen vom “Mittelpunkt der Erde”. Zweimal im Jahr kam der Kaiser in diese riesige Parkanlagen um Opfer darzubringen.
Den Tag beendeten wir vor dem Abendessen mit einer Shoppingtour in einem fünfstöckigen Einkaufszentrum. Anders als bei uns in Deutschland ist es dort üblich zu handeln. Je nach Geschick kann man die Gegenstände für weniger als die Hälfte ergattern, das beste Verhandlungsgeschick bewies Judith, von ursprünglich 480 Yuan (fast 70€) auf 30 Yuan (also etwas mehr als 4€).
[Corinna]
Mauer - Vasen - Tee -Tag 2

Wenn man nach China fliegt, stellt man sich immer als allererstes vor, wie ein Exorzist vor der großen Mauer zu stehen. Wenn man dann aber wirklich davor steht, oder sogar darauf, ist es ganz anders. Viel größer, viel berauschender und vor allem viel beeindruckender als in seinen Vorstellungen. Wenn man sich jede Stufe hochquält und dazu an jeder zweiten Ecke von Chinesen fotografiert wird, weiß man auch warum Mao einmal sagte: “Wer nie die große Mauer bestiegen hat, der ist kein echter Mann.”
Überhaupt ist China ganz anders, als man es sich vorgestellt hat. Ist es jetzt die Lautstärke, die man dem “leisen “ und gesitteten Volk niemals zugetraut hätte, oder auch die schweißtreibende Arbeit, die hinter dem Herstellen, Bemalen und Brennen einer einzigen der chinesischen Vasen steckt. Mit das Einzige, das dem chinesischen Klischee entspricht, ist das viele Teetrinken. Angefangen bei Jasmintee, bis hin zu Früchtetee, der für natürliche Schönheit sorgen soll, wie wir bei einer traditionellen Teezeremonie gelernte haben. Riechen, sehen und schmecken, das sind die drei Schritte, nach denen Tee beurteilt wird. Beim Aufgießen, sowie bei der Temperatur gibt es verschiedene Angaben, an die man sich halten muss. Und natürlich wird auch beim Trinken strengstens darauf geachtet, wie die henkellose Tasse gehalten wird, an der man sich ständig und andauernd die Finger verbrennt.
Auch das viele Fotografieren scheint den Chinesen wohl in die Wiege gelegt worden zu sein. Sieht man sie in Köln doch andauernd vor dem Dom posieren, so benutzen sie hier doch lieber andere Modelle. Wie zum Beispiel 12 arme Deutsche, die bei jeder Möglichkeit abgelichtet werden. Sei es nun vor der Chinesischen Mauer, oder bei einem Gruppenbild vor dem Olympia – Stadion. Das Vogelnest, verdankt seinen ungewöhnlichen Namen ein paar sehr begabten Architekten, die für den eindrucksvollen Bau verantwortlich waren.
[Merle]
Skorpion am Strassenrand – Essen in China - Tag 1

Um die mehr als 10.000 Kilometer zwischen Leverkusen und Peking zu überwinden, stiegen wir am Montagabend ins Flugzeug und kamen Dienstagmittag mit wenig Schlaf in Peking an. Der erste Unterschied zu Deutschland: die schwül-warme neblige Luft. Auch der chaotische Verkehr, Autos, Motorräder und Fahrräder – die Zweiräder übrigens sind fast alle elektrisch - fahren kreuz und quer über die Straße, ohne Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer oder Fußgänger.
Das Essen wird in China sehr ernst genommen und ist überhaupt nicht zu vergleichen mit dem, was wir in Deutschland kennen. Allein die Peking-Ente, die es am ersten Abend gab: Neben gefühlt 20 anderen Gerichten, die auf einem riesigen Drehteller serviert wurden, wurde auch die Ente darauf gestellt. Wenn der Teller dann so gedreht war, dass die Ente vor einem stand, nahm man sich einen hauchdünnen Pfannkuchen, etwas Fleisch mit braun-schwarzer Bohnensoße, Frühlingszwiebeln und Gurke und rollte es zu einem Päckchen.
Leichter zu essen war das, was wir später am Straßenrand angeboten bekommen haben, da man es einfach nur vom Spieß zu knabbern brauchte: Würstchen, kandiertes Obst, aber auch Herzhaftes wie Tintenfisch, kleine Haie, Heuschrecken, Skorpione, Schlangen, Seesterne, Maden und Spinnen. Wir probierten Heuschrecken, die lecker schmecken und sehr knusprig sind.
Danach liefen wir durch die Haupteinkaufsstrasse. Ich war überrascht, wie “leer” es dort war.
Auch ist dort zwar alles recht groß aber nicht so wie ich dachte.
Dort gab es Läden aller Art von kleinen Straßenhändlern bis zu Applestores. Um 20.00 Uhr waren wir wieder im Hotel, wo sich alle auf ihr Bett freuten.
[Gereon]
Informationen über Wuxi

Wuxi liegt im Osten Chinas in der Provinz Jiangsu und ist rund 120 Kilometer von Shanghai entfernt. Die Großstadt hat rund sechs Millionen Einwohner.
Wuxi ist ein beliebtes Touristenziel. Die 3000 Jahre alte Stadt ist bekannt für ihre landschaftlich reizvolle Lage zwischen dem Yangtse-Delta und dem „Tai Hu“-See. Sehenswürdigkeiten sind beispielsweise die 88 Meter hohe Buddha-Statue am Lingshan, der Lunding-Bergpark sowie der Garten der Zerstreuung, der zu den berühmten Privatgärten Südchinas zählt. Wuxi gilt als eine der 10 wichtigsten Städte der Volksrepublik China.
Wuxi nahm erstmals im März 2004 mit Leverkusen Kontakt auf.