Christian Linker - er legt Bomben zum Nachdenken

Kurz schweigt Christian Linker. Genau im richtigen Moment ergreift er das Wort und hat von allen Schülern absolute Aufmerksamkeit. Alle sind still, wenn er redet. Das macht nicht nur seine Lese-Erfahrung und sein Buch selbst. Nein, er ist selber in Leverkusen aufgewachsen und ging auf unsere Nachbarschule, die Marienschule.
Er erzählt viel darüber, wie er dazu gekommen ist, Jugendbuchautor zu werden und darüber, wie er auf die Idee gekommen ist, das Buch zu schreiben. Er hatte die Idee wieder aufgegriffen, nachdem es die Anschläge in Paris gab. "Mein Verlag hat mich angerufen und die meinten, dass ich doch dieses Buch angefangen habe und ich doch weiterschreiben soll, da das Thema jetzt wieder interessant ist", so Linker.
In seinem Buch geht es nämlich auch um den Terror, der uns alle betrifft. In dem Roman begleitet man den 18-jährigen Jakob, welcher erst eine junge Frau mit Gesichtsschleier kennenlernt und dann nach und nach mit seinem neuen Freund, einem Salafisten und dem Bruder der jungen Frau in die Fänge des IS rutscht. Jakob wird im letzten Moment abgehalten, kommt aber dennoch ins Gefängnis. Sein Freund Adil schafft es nach Syrien und schreibt dort bis zu seinem Tod ein Tagebuch, welches Jakob im Gefängnis liest.
Christian Linker ist kein Standard-Jugendbuchautor. Er redet locker, fast schnodderig und ist damit dem Schüler-Publikum nah. So reagiert es dann auch auf seine Lesung: Mit tosendem Applaus und Pfiffen wird Christian Linker gelobt.
Natürlich werden auch Fragen gestellt. Einer der wissbegierigen 9er fragt, wie viel man denn als Autor verdiene. Auf diese Frage hat Linker eine gute Antwort, er sagt, dass dies ganz abhängig sei von den Verkaufszahlen, aber auch von der Leidenschaft, die du in die Bücher steckst. Denn seiner Meinung nach ist auch die Anerkennung der Leser eine Art Bezahlung.
Ich hoffe, dass die Stimmung der Stufe 9 sich auch auf die Leselust der Schüler auswirkt, denn aus dem Buch von Linker lernt man nicht nur etwas, sondern es macht auch Spaß es selber zu Lesen.
[Text: Louis Hildebrandt, Journalistikkurs 9. Foto: P. Wedemeyer]