Alkohol als Droge der Stars

Man fand sie tot in ihrer Wohnung sie war erst 27 Jahre alt.

Übermäßiger Alkoholkonsum ist in vielen Teilen der Gesellschaft ein bekanntes Problem. Doch während dieses Problem in den unteren Schichten der Gesellschaft von vielen Menschen als nicht ungewöhnlich angesehen wird, sind viele Menschen überrascht, wenn sie erfahren, dass auch viele Prominente, zum Beispiel Schauspieler, Sportler oder Musiker häufig immense Alkoholprobleme haben oder Alkoholabhängig sind. Doch warum haben die Stars mit ihren so angenehm und problemlos wirkenden Leben Probleme mit Alkohol?

Die Zahl der Prominenten mit Alkoholproblemen ist deutlich höher als die meisten Menschen annehmen. Unter ihnen befinden sich auch viele zu ihrer Zeit sehr berühmte Personen wie Amy Winehouse, Ozzy Osbourne, Lindsey Lohan oder David Hasselhoff. Die Gründe für diese hohe Zahl sind vielschichtig.

Das bekannteste Beispiel für Alkoholmissbrauch bei Promis in den letzten Jahren ist wohl Amy Winehouse, deren Fall leider tragisch endete. Die berühmte und mit über 25 Millionen Tonträgern überaus erfolgreiche britische Sängerin wurde am 23.Juli 2011 mit 27 Jahren tot in ihrer Londoner Wohnung aufgefunden. Ihrem Tod waren jahrelange Alkoholprobleme vorrausgegangen. Die entnommene Blutprobe ergab 4,16 Promille Alkohol in ihrem Blut. Winehouse war an der Spitze. Die Fans feierten sie für ihre außergewöhnliche Stimme und ihre Frisur, sie verkaufte Millionen Platten und erhielt mehrere Auszeichnungen. Doch die Ursachen für die Sucht, die letztendlich zu ihrem Tod führte, sind deutlich früher zu suchen.

Schon in der Jugend hatte es die aus einer jüdischen Familie stammende Winehouse nicht leicht. Als sie neun Jahre alt war, trennten sich ihre Eltern. Mit 12 Jahren wechselte sie auf eine weiterführende Schule, von welcher sie allerdings wegen störenden Verhaltens verwiesen wurde. Mit 15 hatte sie bereits zum fünften Mal die Schule gewechselt. Nachdem sie einen Abschluss erreicht hatte, begann sie ein Studium, welches sie kurz darauf abbrach.  Am Anfang ihrer Karriere hatte sie bereits Probleme mit harten Drogen.

Die Gründe für Alkoholmissbrauch sind bei den meisten Prominenten sehr ähnlich. Sie haben allein durch ihre häufig sehr hohen Einnahmen mehr Möglichkeiten sich mit Alkohol einzudecken. Dieser Grund ist häufig gepaart mit unsteten Arbeitszeiten, einem großen Druck, fehlender Arbeit und sehr immenser medialer Beobachtung. Diese Faktoren sorgen zusammen häufig für Angst vor Fehlern und den Medien und anderen Sorgen welche häufig mit dem Alkohol betäubt und unterdrückt werden.

Bei Amy Winehouse kamen diese Gründe ebenfalls vor, waren allerdings noch gepaart mit ihren immensen Drogenproblemen. Eine Mitschuld an diesen Problemen trägt auch Winehouse ehemaliger Ehemann Blake Fielder-Civil, der sie an harte Drogen heranführte und sie mehrfach an einem Drogenentzug hinderte. Nach ihrer Trennung gelang es ihr eine Entziehungskur zu machen, in deren Verlauf die Alkoholprobleme auftraten. Hier spielten ihre schwierige Jugend, die oben genannten häufig auftretenden Probleme, ihre gescheiterte Ehe und der schwierige Entzug zusammen und frustrierten sie so sehr, dass diese Probleme auftraten. Innerhalb einer kurzen Zeitspanne entwickelte sich daraus eine letztlich tödliche Sucht.

Wie so viele andere machte Winehouse nie einen Alkoholentzug. Ebenso wie viele andere Prominente wollte sie vermutlich aus Angst vor den Reaktionen der Fans, der Plattenfirma und den Werbepartnern nicht zugeben, dass sie wieder süchtig war. Vielleicht war sie auch nicht stark genug.

Millionen Fans trauerten als die Nachricht von ihrem Tod kam. Winehouse steht in einer Reihe von Prominenten deren Karriere, Familie oder Leben vom Alkohol zerstört wurden. Doch bei ihnen allen sind ein guter Teil der Gründe durch andere Menschen verschuldet. Fans die unbedingt neue Alben oder Filme sehen wollen, Produktionsfirmen die mehr Profit wollen und aufdringliche Medien manövrieren die Promis in Situationen in denen diese nur noch den Alkohol als Ausweg sehen. Alle diese Gründe sorgen dafür, dass wir uns auch weiterhin über Alkoholmissbrauch bei Prominenten wundern werden.

[Johannes Raffel; Foto: Nico, jugendfoto.de]

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