Jacken aufhängen für eine bessere Zukunft
Solutions inspired by nature

Seit einigen Wochen schon füllt eine ganz eigensinnige Ausstellung die Vitrine im Hauptgebäude. Dem ein oder anderen mag sie schon aufgefallen sein oder wird sie noch auffallen: 10 Haken, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und doch haben sie alle eines gemeinsam. Sie bestehen zum einen aus dem biologisch abbaubaren Kunststoff Polymilchsäure, zum anderen sind sie in einer Art und Weise gefertigt, wie die Natur sie nicht hätte besser machen können. Ok, vielleicht, aber sie kommen dem natürlichen Ideal schon gewaltig nahe. Warum? Weil genau das das Ziel des Erasmus-Treffen vom 10.11. - 16.11.19 war.

Nach einigen Reisestrapazen trafen sich die Schülerinnen und Schüler der Partnerschulen aus Griechenland, Schweden und Spanien und unsere Schülerinnen und Schüler am Sonntag, dem 10.11.19 das erste Mal am Düsseldorfer Flughafen. Nach herzlichen Begrüßungen und der Freude, endlich den Austauschpartner oder die Austauschpartnerin persönlich kennengelernt zu haben, ging es für unsere Gäste weiter in die Unterkünfte der Gastfamilien. Am nächsten Tag ging es dann mit dem Projekt richtig los.

"Solutions inspired by nature" bedeutete für die 42 Schülerinnen und Schüler der Natur genau über die Schulter zu schauen und von ihr zu lernen. Daher galt es zunächst, festzustellen, welche Strukturen sich in der Natur finden, mit wenig Material- und damit Energieaufwand möglichst stabile Strukturen zu bilden. Erste Versuche mit Papier regten zum Denken an. Natürliche Strukturen sollten so übernommen und angepasst werden, dass eine stabile Brücke aus Papier gebaut werden konnte.

Den Schülerinnen und Schülern wurde schnell klar, dass die Natur immer den ökonomischste Lösung für ein Problem wählt. Um diesen Gedanken zu schärfen, bekamen alle die Aufgabe, am Ende der Woche eine Haken zu präsentieren, der zum einen wenig wiegt und wenig Material benötigt, zum anderen aber stabil genug ist, mindestens zwei schwere Jacken zu tragen. Die sich in den Köpfen der Schülerinnen und Schülern bildenden Ideen konnten bei einem Besuch im botanischen Garten in Bonn am nächsten Tag vertieft, bestätigt, wieder verworfen und neu erdacht werden. Die Ergebnisse der ersten beiden Tage flossen dann in die Gestaltung des Hakens am dritten Tag ein als internationale Schülerteams mit Computer Aided Design ihre Prototypen entwickelten.

Die letzten beiden Tage wurden dazu genutzt, von der Natur abgeschaute Ideen aus anderen Bereichen zu erkunden, beispielsweise bei der Erforschung einer Farbstoff-Solarzelle im Schülerlabor der Universität Duisburg oder des Lotus-Effekts im Duisburger Zoo. Abgerundet wurde die Woche mit der Präsentation aller Ergebnisse und einem bunten länderübergreifenden Abend mit jeder Menge internationaler Spezialitäten. Mit einer Menge neuer Erkenntnissen und noch mehr Emotionen verabschiedeten unsere Schülerinnen und Schüler ihre Gäste dann am Samstag, wohlwissend, dass sie diese schon bald wieder besuchen können.

Nach der abenteuerlichen und lehrreichen Woche bleibt eine Frage aber noch ungeklärt. Halten die Haken, was sie versprechen? Um das herauszufinden, werden die Haken am Mittwoch, 8.01.2020 um 13.15 vor dem Chemietrakt auf ihre Stabilität getestet. Halten die Haken bei zwei Jacken oder brechen sie schon beim Anblick nur einer Jacke? Kommt vorbei und überzeugt euch selbst. Erfahrt zudem mehr über die Idee hinter den Haken und über die Möglichkeiten, die die Natur uns bietet, Probleme im Alltag zu lösen.