Interview mit den italienischen Gastlehrer:innen
Interviewer: Wie heißen Sie?
Luca: Luca.
Carlotta: Carlotta.
Interviewer: Wie lange bleiben Sie hier?
Luca: Morgen geht es schon zurück!
Interviewer: Morgen? Wie lange sind sie denn schon hier?
Luca: Seit drei Tagen, wir sind am Dienstagabend angereist.
Interviewer: Würden sie gerne länger hierbleiben?
Carlotta: Ja!
Interviewer: Sie mögen es hier?
Luca: Ja, sehr. Das ist mein erstes Mal in Deutschland.
Carlotta: Ich war schon mal in Deutschland, nicht hier in dieser Stadt.
Interviewer: Habt ihr schon traditionelles deutsches Essen probiert?
Luca: Heute werde ich Schnitzel probieren. Ich möchte auch gebackene Sachen testen, die
es bei und nicht gibt. Zum Beispiel Zimtschnecken oder Lebkuchen. Das kann man bei uns nicht
kaufen.
Carlotta: Wir kommen aus der nördlichen Region, da sprechen auch ein paar Leute Deutsch.
Interviewer: Was ist in Deutschland anders als in Italien?
Carlotta [zu Luca]: Beginne du.
Luca: Ich glaube, dass hier vieles anders ist.
Carlotta: Schon die Räumlichkeiten sind ganz anders. Der wichtigste Unterschied liegt darin, dass die Schulgebäude hier sehr groß sind. Unser Schulgebäude in Italien ist nicht so groß. Dafür gibt es in Norditalien oft mehr Bäume, grüne Anlagen, auch wenn diese in der Regel nicht genutzt werden. Bei uns können Schüler:innen raus gehen, aber es geht niemand raus.
Interviewer: Wir haben auch eine einstündige Mittagspause, in der können wir dann sogar das Schulgelände verlassen. Aber in den kleinen Pausen, die nur 15 Minuten gehen bleiben wir hier.
Luca: Aber ihr könnt ja auch zur Cafetria gehen. Eine Cafeteria gibt es bei uns in der Schule gar nicht.
Carlotta: Wir haben auch keine Mittagspause, weil der Untericht nicht bis Nachmittags geht.
Luca: Die Schule endet bei uns um 13 oder 14 Uhr.
Interviewer: Ja, wir haben viele Möglichkeiten hier, so auch in der Cafeteria. Viele Leute haben kein Essen mit dabei und dort sind immer sehr viele Kinder und kaufen sich dort Essen. Aber in der Mittagspause kann man raus gehen oder in die Mensa, diese ist aber eigentlich nur für Fünft- und Sechsklässler, die anderen gehen raus oder gehen in die Cafeteria. Aber kehren wir thematisch ins Klassenzimmer zurück: Welche Fächer unterscheiden sich besonders?
Carlotta: Zum Beispiel Geschichte und Philosophie – diese Fächer werden bei uns zusammen unterrichtet. Überhaupt läuft der Unterricht anders ab. In Italien haben wir Tafeln, aber keiner nutzt sie so richtig. Einige Lehrer benutzen iPads, aber die Schüler haben normalerweise keine. Es gibt allerdings ein paar iPads, die man sich temporär ausleihen kann.
Interviewer: Wie erleben Sie die deutsche Sprache? Gibt es Wörter, die Sie lustig oder kompliziert finden?
Carlotta: Mhm, kompliziert…“Sehenswürdigkeit“ – ich mag diesen Ausdruck. Und ich mag das Wort „Bummeln“. Wir haben kein einzelnes Wort, um dies zu übersetzen.
Interviewer: Kommen wir abschließend noch einmal auf das Essen zurück. Ganz ehrlich, wie findet ihr die Pizza in Deutschland. Habt ihr sie schon probiert?
Luca: Also – aus meiner Erfahrung ist die Pizza in Italien ganz anders.
Interviewer: Noch eine letzte Frage, die auch oft diskutiert wird. Mögen sie Pizza Hawaii?
Luca: Es ist etwas Amerikanisches, wir haben sie tatsächlich gar nicht so oft bei uns.
Carlotta: Wir mögen kein Pizza Hawaii. Niemand bei uns mag Pizza Hawaii.